Stadtstaatenzulage Hamburg

Liebe Kolleg*innen, 

der dbb hat am 30. September 2025 mit Finanzsenator Dr. Dressel Tarifverhandlungen über eine Stadtstaatenzulage für die Hamburger Beschäftigten aufgenommen. Die Verhandlungskommission des dbb hat im Vorfeld ihre Forderungen beschlossen und beim Verhandlungsauftakt ausführlich begründet.

Die Forderungen des dbb
Die Gremien des dbb haben die folgenden Forderungen beschlossen:
- eine monatliche Stadtstaatenzulage von 300 Euro für die Beschäftigten der Freien und Hansestadt Hamburg
- eine monatliche Stadtstaatenzulage von 150 Euro für die Auszubildenden, Studierenden und Praktikantinnen / Praktikanten der Freien und Hansestadt Hamburg

Arbeitgeberangebot muss nachgebessert werden
Die Arbeitgeberseite hat ein erstes Angebot für eine Zulage in Höhe von 100 Euro für einen sehr eingegrenzten Empfängerkreis vorgelegt, das die dbb Kommission als nicht ausreichend bewertet hat. dbb Verhandlungsführer Michael Adomat, Vorsitzender der Landestarifkommission des dbb hamburg, erklärte: „Die Einschränkung des Zulagenanspruchs auf Beschäftigte in Bezirksämtern und vergleichbaren Stellen greift viel zu kurz. Die Arbeitgeberseite berücksichtigt nicht, dass die breite Masse der Beschäftigten im öffentlichen Dienst Hamburgs Dienst an den Bürgerinnen und Bürgern leistet. Wir müssen auch berücksichtigen, dass viele systemrelevante Bereiche massive Nachwuchsprobleme haben. Der angebotene Betrag in Höhe von 100 Euro muss außerdem deutlich nachgebessert werden. Die besondere Situation von Hamburg als Stadtstaat bildet das in keiner Weise ab, gerade auch im Hinblick auf vergleichbare Zulagen, die in anderen deutschen Städten gezahlt werden.“

Fortsetzung der Verhandlungen
Als weiterer Verhandlungstermin wurde der 16. Oktober 2025 vereinbart. Über die weiteren Entwicklungen werden wir jeweils aktuell berichten. Sowohl am 16., wie auch am 17.10.2025 könnte keine Ergebnis erreicht werden. Daher wird die Verhandlung am Verhandlung am 28.10. fortgesetzt. 

Der Durchbruch kam spät – aber das Ergebnis kann sich sehen lassen!

Zulage für bürgernahe Dienstleistungen
Ab 1. Februar 2026 erhalten Beschäftigte der Hamburger Verwaltung, die überwiegend im unmittelbaren Kontakt mit Bürgerinnen und Bürgern arbeiten (sofern dies nicht bereits durch andere Zulagen oder die Berufsbezeichnungen bereits berücksichtigt ist), eine monatliche Zulage in Höhe von 100,- €. Ab dem 1. Mai 2027 in Höhe von insgesamt 115,- € im Monat.

Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst, die bereits eine Zulage nach TV-L (§ 52 Nr. 5), erhalten ab dem 1. Februar 2026 eine „Bürgernahe Zulage“ in Höhe von 50,- € monatlich, ab dem 1. Mai 2027 von insgesamt 75,- € monatlich.
Von der Zulage für bürgernahe Dienste profitieren somit fast 10 000 Kolleg*innen der Freien und Hansestadt Hamburg!

Weitere Inhalte der Tarifeinigung:

  • Einrichtung einer paritätisch besetzten Evaluierungsgruppe: zur Klärung, ob bestimmte Personengruppen anhand ihrer Aufgaben Anspruch auf die Zulage für bürgernahe Dienste haben.
  • Gesprächszusage zur Absicherung der Berufsunfähigkeit bei Tarifbeschäftigten im Vollzugbereich, die bspw. aufgrund ihrer Beschäftigung an psychischen Krankheiten erkranken.

Mobilitätszuschuss für alle Beschäftigten im Landesdienst
Ab 1. April 2026 führt die Freie und Hansestadt Hamburg einen Mobilitätszuschuss für alle Tarifbeschäftigten und Beamtinnen und Beamten im Landesdienst ein, die das Deutschlandticket nutzen oder künftig nutzen wollen.

  • Zuschusshöhe 2026: 15,75 € monatlich
  • Dynamisierung: Der Zuschuss steigt automatisch bei Preissteigerungen des Deutschlandtickets
  • Damit vergünstigt sich das Deutschlandticket um rund 25 % 

Arbeitgeber begehen Wortbruch!

Wie am späten Abend des 28. November 2025 bekannt wurde, hat die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) die am 29. Oktober 2025 zwischen der Freien und Hansestadt Hamburg – vertreten durch Finanzsenator und TdL-Verhandlungsführer Dr. Andreas Dressel – und dem dbb hamburg erzielte und bereits unterzeichnete Tarifeinigung über Zulagen für Bürgernahe Dienste völlig überraschend zurückgewiesen.

„Wir fordern den Vorsitzenden der Tarifgemeinschaft deutscher Länder auf, Ergebnisse am Verhandlungstisch zu verhandeln – und nicht hinter verschlossenen Türen zu verändern. Andernfalls sprechen wir nicht mehr von Tarifverhandlungen, sondern von einem Tarifdiktat“, so Michael Adomat, Verhandlungsführer des dbb hamburg.

Es wird erwartet, dass die TdL unverzüglich zum verhandelten und unterzeichneten Ergebnis zurückkehrt und den Wortbruch gegenüber den Beschäftigten korrigiert.

Weitere Infos: 
dbb Hamburg
Info Stadtstaatenzulage Hamburg-vertragt
Ergebnisse der Tarifeinigung